DER ESEL IN BADENWEILER

In vergangenen Zeiten hatte der Esel eine bedeutende Funktion im Kurleben von Badenweiler. Dieses eigenwillige, aber äußerst genügsame und robuste Tier diente vorwiegend dazu, unsere damaligen Gäste zu den verschiedenen Ausflugszielen in der Umgebung zu transportieren. Heute erfolgen diese Ausflüge selbstverständlich in deutlich komfortableren Fahrzeugen. Doch in einer Zeit ohne Autos waren die Esel, besonders aufgrund der damaligen Straßenverhältnisse, das bevorzugte Transportmittel.

Bereits im alten Rom, ebenso wie später in Badenweiler, existierte der Beruf des "Asinarius" – des Eselstupfers. Diese Fachleute waren verantwortlich für die Pflege der Esel und dafür, dass unsere Gäste sicher und wohlbehalten ihr Ziel erreichten. Darüber hinaus lieferten die Eselstuten eine besondere Zutat: Eselsmilch. Diese war bereits zu Kleopatras Zeiten als kosmetisches Mittel hochgeschätzt, und so verwundert es nicht, dass ein Bad in warmer Eselsmilch auch hier in Badenweiler als besondere Wohltat galt.

Diese rustikale, aber charmante Ära gehört inzwischen der Vergangenheit an. Ein kleines Eseldenkmal im Kurpark erinnert noch an den einstigen Sammelplatz der "Eseltaxis". Allerdings wurde in den Jahren 1961/62 eine Narrenzunft gegründet, um das Dorfgeschehen mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Man einigte sich darauf, die Berufsgruppe der "ESELSTUPFER" als Namensgeber zu wählen und so die Tradition des Stupfens wiederzubeleben. Heute zielt unser Stupfen jedoch eher auf die kleinen menschlichen Schwächen unserer Bürger und der Verwaltung ab als auf echte Esel. Gelegentlich sind diese Unterschiede jedoch kaum zu erkennen.

I - A, I - A, I - A

Hier ist eine digitalisierte Version einer Verordnung der Eselstupfer zu sehen. Hier zeigt sich schon die große Bedeutung dieses Berufs: